Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung

Kalb nach der Geburt

Morgens um sieben ist die Welt noch verdammt im Dunkeln, zumindest in der dunklen Jahreszeit, was aber nichts nutzt, die Arbeit muss getan werden. Nur in einem anderen Ablauf.

Im “Hellen” gehen zuerst die Gänse auf die Wiese, jetzt müssen sie bis zum Schluss warten. Zuerst habe ich die Kaninchen gefüttert, anschließend die Meerschweinchen, dann kam unser großes Schwein Pünktchen dran.

Die Kuh und den Bullen wollte ich zum Schluss füttern, erst einmal noch schnell bei den Enten misten. Also habe ich flugs den Entenmist auf die Schaufel und mit viel Schwung aus ein Paar Meter Entfernung in Richtung Misthaufen geworfen.

Plötzlich ein markerschütterndes lautes “mööööhhh”, unheimliches Rascheln und ein Stück vom Misthaufen bewegte sich und rannte im Dunkeln blökend davon.

Ich habe weder schreien noch mich bewegen können. Ich war starr vor Schreck! Es war ein Gefühl, als ob sich die Erde auftut und ich am Erdkern vorbei sause.

Durch den kleinen Lichtschimmer, welcher aus der Stalltüre kam, sah ich das unheimliche Tier.

Es hatte sich für die Nacht ein gemütliches Plätzchen auf dem Misthaufen gesucht, wurde von mir aber nun unsanft und plötzlich geweckt als die Ladung Mist auf seinem Bauch landete.

Es war ein Kälbchen auf der Flucht!

Unsere Antje hatte am Tag vorher auf der Weide gekalbt und war nach Hause gebracht worden. Toll!!! Und ich wusste von nichts.

Durch das Blöken kam natürlich sogleich die Mutter angerannt um nachzusehen, wer ihr Kalb denn da quält.

Was sage ich nun jetzt dazu:
1: mangelnder Kommunikationsfluss!
2: typisch Männer!
3: nie mehr ohne Taschenlampe!

Für die Kleine habe ich denn auch den perfekten Namen gefunden. Was passt zu: Dunkel, Grusel, Erschrecken und trotzdem niedlich? “Abby”! Nach der Forensikerin Abby Sciuto aus der Serie Navi CIS.